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Fairtrade ist heutzutage in aller Munde. Lange galt der Slogan: Wer Fairtrade Produkte konsumiert, macht die Welt ein Stück weit besser. Durch den teils minimalen Aufpreis trägt man nämlich zu einer gerechteren Bezahlung der Arbeit im entsprechenden Herkunftsland des Produktes bei. Speziell Kleinbauern und Hilfsarbeiter in Mittel- und Südamerika sowie in Asien und Afrika sollen durch diese Maßnahmen eine faire Entlohnung für deren Arbeit bekommen. Was auf den ersten Blick fair und sinnvoll erscheint, wurde allerdings vor geraumer Zeit von einigen Kritikern in Beschuss genommen.
Fairtrade bewirbt seine Produkte wie folgt: Wer Fairtrade Produkte kauft und konsumiert, trägt dazu bei, dass die Produzenten dieser Produkte in Entwicklungsländern durch den entsprechenden Aufpreis ein besseres Einkommen generieren und dadurch besser für sich und deren Familien sorgen können. Speziell in Deutschland wird dieses Konzept von einer breiten Masse als verlockend empfunden. Schließlich stieg der Umsatz mit Fairtrade Produkten um sage und schreibe 819% zwischen den Jahren 2004 und 2012. Bei internationalen Unternehmen wie Starbucks bekommt man beispielsweise nur noch Fairtrade Espresso.
Das hört sich doch alles prächtig an oder? Allerdings kam in den letzten Jahren auch Kritik an dem Konzept auf. Zu intransparent seien die Angaben beim Kleingedruckten. So hat beispielsweise ein Eiskaffeehersteller einen Rechentrick angewandt und den Gehalt an Fairtrade Zutaten im Produkt von 6% auf 60% erhöht, indem er den Wasseranteil bei den Zutaten einfach herausrechnete. Forscher der University of London fanden außerdem heraus, dass die Löhne von Produzenten von Nicht-Fairtrade Produkten in Uganda und Äthiopien bei besseren Arbeitsbedingungen sogar höher waren. Forscher der University of Berkeley fanden Ähnliches heraus. Kleinbauern in Guatemala hätten durch Fairtrade Produktion kaum langfristige Lohnerhöhung, weil die erhöhten Margen vor allem durch die teure Zertfizierung der Fairtrade Produkte wieder aufgefressen werden. US Ökonomen fanden außerdem heraus, dass die Zahlungsbereitschaft für Fairtrade Kaffee um 50 Cent höher liege als bei einem „normalen“ Kaffee. Allerdings ginge nur ein Drittel Cent an die Kleinbauern. Das mache das System irrsinnig ineffizient.
Fairtrade selbst wehrt sich natürlich gegen solche Vorwürfe. Man schaffe leicht höhere und vor allem stabilere Einkommen von Kleinproduzenten und Hilfsarbeitern in Entwicklungsländern. Egal auf welcher Seite man persönlich steht, können nur eindeutige Belege und Transparenz der häufigen Kritik entgegenwirken. Diese Belege kann Fairtrade allerdings leider nicht bringen. Was davon bleibt ist der gute Wille die Welt Stück für Stück besser zu machen.